Abenteuer im Amazonasgebiet
"Ich brauchte einen Raum für eine Robinsonade, aus dem man längere Zeit nicht wieder in die Zivilisation zurück findet. Da bleiben heutzutage nicht mehr viele Orte", beantwortete Schlüter zum Beispiel eine Schülerfrage nach der Wahl des Schauplatzes. Da merkte man dem Autor das Kind im Manne an, sich einen Raum zu schaffen für Abenteuer; dafür, sich die Welt ohne die Erwachsenen zu erschließen und zu ordnen. Dass unsere Schülerinnen und Schüler diese Erfahrungen zunehmend nur noch als Sekundärerfahrungen aus Büchern oder elektronischen Medien ziehen können, merkte man ihnen kaum an: Sie hörten konzentriert zu, stellten wissbegierig gute Fragen, die Schlüter offen und authentisch - gleichsam auf Augenhöhe - beantwortete.
Diesen Umstand und die oben genannten Aspekte der Präsentation honorierten die Zuhörer mit der erwähnten großen Aufmerksamkeit. "Was haben Sie mit den Kindern gemacht, so ein ruhiges Publikum haben wir schon lange nicht mehr erlebt", attestierte eine Mitarbeiterin des Theaters. Unsere Lehrkräfte waren auch positiv überrascht und konnten diese an sie gerichtete Frage nicht wirklich beantworten - schließlich saßen 150 Jugendliche 70 Minuten im Halbdunkel. Da die Zuhörer sich so gut benahmen - und natürlich auch nicht mit ihren Smartphones spielten, musste in der Rezension der Norddeutschen Rundschau die Mode zweier Schüler herhalten: Hoodie statt Handy sozusagen. Sei´s drum: Molières Misanthrop wird andermal gegeben.