"Sozialer Tag Mobil" an der KKS

Rollenspiel an der KKS: Ge­fühle wie im Krisen­gebiet

ITZEHOE „Alle, die nachts ruhig schlafen können, machen einen Schritt nach vorne“, sagt Nikola Simic. Einige Schüler treten vor. „Alle, die einen Job ausüben dürfen, der sie interessiert, machen einen Schritt“, liest er weiter. Wieder bewegen sich einige.

Nikola Simic, der aus Sarajevo kommt, ist mit Janny Lücker im Mobil von „Schüler Helfen Leben“ an der Kaiser- Karl-Schule (KKS), um die Arbeit des Vereins vorzustellen. Mit dem Rollen­spiel verdeut­lichen sie die Lage der Kinder in Kriegs­gebieten. Nach weiteren Fragen von Nicola Simic stehen viele Schüler am anderen Ende des Raumes, während die 17-jährige Maria nur einen Schritt ge­gangen ist. „Ich war eine 14-Jährige, die in Aleppo lebt, wo Krieg ist, und die ihre Geschwister ver­sorgen muss“, erklärt sie ihre Rolle. „Das war bedrückend, und ich habe mich schlecht und benachteiligt gefühlt.“

Die KKS nimmt jedes Jahr teil am Sozialen Tag, der von „Schüler Helfen Leben“ initiiert wurde. „Wir wollen uns für­einander einsetzen, Schwächeren helfen und dafür sorgen, dass die Schüler ver­stehen, wie es Kindern in Krisen­gebieten geht“, erklärt Schul­leiter Martin Baudach. Dazu ver­anstalten die Frei­willigen Work­shops und Rollenspiele für die Klassen­sprecher. Erkenntnis für manchen Schüler: „In Deutschland ist vieles einfach selbst­verständlich.“

Damit die KKS-Schüler sich nicht nur beim Sozialen Tag im Juli für die Kinder in Bürger­kriegs­ge­bieten ein­setzen, infor­mieren Nikola Simic und Janny Lücker auch über das Frei­willige Soziale Jahr (FSJ), das sie selbst gerade bei „Schüler Helfen Leben“ absolvieren. „Das sind sinn­volle Tätig­keiten, in denen sich der eine oder andere dank G8 noch junge Mensch engagieren und aus­probieren kann“, lobt Herwig Neumeyer, der den Sozialen Tag an der KKS zu großen Teilen organisiert.

cjo

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