Endlich eine Mensa: Festtag an der KKS

Itzehoe. Ferien. Endlich. Und nach diesen gut zwei Wochen werden viele der 850 Gymnasiasten der Kaiser-Karl-Schule möglicherweise besonders motiviert zurückkehren: Gestern ist der Erweiterungsbau mit Mensa eingeweiht worden. Letzte technische Arbeiten sind noch zu erledigen, bis nach den Ferien soll das passiert sein.Na

Der Weg zu diesem Festtag sei spannend, manchmal nervenaufreibend gewesen, sagte Schulleiter Burkhard Klietz in der überfüllten Mensa. Er verglich ihn mit dem Heranwachsen eines Kindes - zumal die Schulsekretärin einen Anrufer einmal beschieden habe: "Herr Klietz ist bei seinem Baby." Da hätten sich dann auch die Väter gestritten, wer wie viel zahle, doch das Kind habe sich zu einer richtigen Schönheit entwickelt. Aber dann: "Von einem Tag auf den anderen war unser Teenager zum Bettnässer geworden", so Klietz. Denn er war falsch gebettet: Ein Baufehler sorgte für einen Wassereinbruch im Fußboden der Mensa, der die Eröffnung um Monate verzögerte. So wechselten sich Enttäuschungen mit Vorfreude ab. Jetzt aber sei die Schule stolz auf das Gebäude; es füge sich gut ein in die Gesamtanlage. Und die Planungs- und Bauphase habe die Identifikation mit der Schule gestärkt.

1300 Quadratmeter Nutzfläche sind entstanden mit Fachräumen für Physik und Informatik, Arbeitsbücherei, Klassenräumen sowie der Mensa mit 160 Plätzen, knapp 3,9 Millionen Euro wurden investiert. "Nutzt die Mensa, damit sich der Aufwand auch gelohnt hat", sagte Architekt Carsten Voß aus dem Büro Roggenkamp und Bley aus Kollmar. Er übergab den Schlüssel an Bürgermeister Dr. Andreas Koeppen als Bauherrn, der reichte ihn weiter an die Schüler Kim Lakeit und Peer Goede, die in Reimform zurückblickten und dankten. Schlusswort von Kim Lakeit: "Wir freuen uns unglaublich auf unsere tolle neue Mensa."

Diese wird vom "Chili Event House" und dem "Café Ramm" betrieben - und "das neue Zentrum der Schule", sagte Klietz. Eine neue Qualität werde geschaffen, freute sich Frank Hinders, Vorsitzender des Schulelternbeirates. Klietz dankte allen Beteiligten für ihren Beitrag, der Ratsversammlung für ihren Mut zur Investition. Es sei ein ambitioniertes Projekt, die investiven Herausforderungen durch die Bildungsreform zu meistern, betonte Koeppen.

"Die Stadt beweist damit, dass ihr die Bildung ihrer Kinder am Herzen liegt", sagte Dr. Kai Niemann von der Schulaufsicht der Gymnasien im Kieler Bildungsministerium. Der Regierungsschuldirektor, in Wilster aufgewachsen, besuchte selbst die KKS. "Mächtig stolz" habe er vor 40 Jahren vor dem Neubau für Naturwissenschaften gestanden: "Wir fühlten uns als Schüler ernst genommen, wir fühlten uns wert geschätzt."

Besonders hob Niemann die besseren Bedingungen im so wichtigen naturwissenschaftlichen Unterricht hervor: Wer darin keine Kenntnisse habe, sei "in vielen Bereichen von der Teilhabe an demokratischen Diskussionsprozessen ausgeschlossen". Gerade bei den Naturwissenschaften hat die KKS weitere Wünsche, wie Klietz klar machte: Seinen Schutzhelm will er nach dem Abschied in den Ruhestand im Sommer an seinen Nachfolger weiterreichen: "Hier ist noch ordentlich was zu bauen." 

Quelle:  shz 30. März 2012 | 06:55 Uhr | Von Lars Peter Ehrich

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