Europaschulprojekte ausgezeichnet
„Denken Sie weiter europäisch!“
Verein Europaschulen zeichnet Gymnasiasten von der KKS für Praktikum in England und Kunstprojekt mit russischen Schülern aus
Itzehoe Es ist nicht nur ein Titel, sondern eine Auszeichnung, „die wir mit Leben füllen können“, erklärte Martin Baudach, Schulleiter der Kaiser-Karl-Schule (KKS). Dieses Leben, das die Auszeichnung „Europaschule“ füllt, zeigt sich an dem Gymnasium im Schulalltag unter anderem mit dem alljährlichen Auslandspraktikum in der englischen Stadt Torquay. Dafür sind 13 KKS-Schüler sowie drei Schülerinnen der Goethe-Schule Flensburg gestern mit Reisestipendien gewürdigt worden.
„Wir wollen Europa bei den Jugendlichen verankern“, sagte Klaus Müller, Vorsitzender im Verein Europaschulen in Schleswig-Holstein. „Der Sinn dieser Preisstiftung ist auch die Förderung der europäischen Idee“, ergänzte Baudach. Denn die Schüler, die ihr zweiwöchiges Praktikum in England verbringen, lernen nicht nur die Sprache besser kennen. Es geht um „Kommunikation und Verständnis, darauf wollen wir die Schüler vorbereiten“, sagte der Schulleiter.
Eine der Schülerinnen, die im März in Torquay waren, ist Martje Hüttmann. „Das Praktikum hat uns alle sprachlich und menschlich vorangebracht“, erzählte die 17-Jährige. Die Erfahrungen, die sie bei ihrer Arbeit in einem Café, andere im Kindergarten oder einer Schule sammeln konnten, „waren wirklich interessant und hilfreich“. Schon seit sieben Jahren organisiert Englischlehrer Wulf Brandt das Praktikum. „Es hilft den Schülern bei der Toleranz gegenüber anderen Kulturen und für das Verständnis von Andersdenkenden“, sagte Brandt. Bei dem Praktikum werden die Schüler „sicherer mit der Sprache und es hilft ihnen auch bei der persönlichen Entwicklung“. Ebendies sei der Gedanke hinter der Förderung durch die Reisestipendien, fasste Müller zusammen. „Das ist ein Anreiz, den eigenen Weg zu gehen und die Jugendlichen auf den europäischen Arbeitsmarkt vorzubereiten.“
Eine besondere Ehrung kam auch einem Kunstprojekt für den Austausch mit der russischen Partnerschule in St. Petersburg zugute. Es handelt sich um ein kulturelles Memory, das Abiturienten mit Künstlerin Sabine Kramer und Lehrerin Gabriele Knoop umgesetzt haben. Schüler der KKS und der St. Petersburger Schule haben es als sprachliches Spiel mit kulturellen Aspekten entworfen. „Wir führen hier zwei Welten zusammen, auf der einen Seite Mehlbüdel, Leuchttürme und Friesennerz, auf der anderen Matroschkas, Filzstiefel und die Nikolai-Kathedrale“, schilderte Gabriele Knoop. In einem halben Jahr hatten die Schüler das Spiel entwickelt – „es zeigt, dass unsere Kulturbrücke funktioniert hat“, freute sich Knoop. Der mit 900 Euro dotierte Preis soll für weitere Treffen mit der Partnerschule genutzt werden.
„Kulturelle Bildung ist ein wichtiges Element des europäischen Austausches“, lobte Klaus Müller. Es sei aber auch nicht nur Kunst, die in Europa verbinde, sondern zu einem großen Teil auch Musik. Passend dazu gab es bei der feierlichen Verleihung der Stipendien und des Kunstpreises auch musikalische Untermalung von Christian Johannsen und Ferrenc Bremer auf der Flöte sowie Tjorven Westphal am Schlagzeug mit „der verrücktesten Version von ‚The Final Countdown“ , wie Martin Baudach ankündigte, sowie einem Beitrag von Fiona Hagner (Cello) mit Milan Krüger (Klavier). „Eine Ehrung in so einem Rahmen ist eine gute Initialzündung für uns als Europaschule“, freute sich Baudach. Auch Klaus Müller warf einen Blick in die Zukunft und empfahl den Schülern: „Denken Sie weiter europäisch!“
cjo
Näheres zum deutsch-russischen Memory können Sie in Kürze auf einer Extra-Seite unserer Website sehen!