Er wurde Schummel genannt

Eines Tages hatte Schummel es einmal wieder mit seinen Späßen übertrieben und Herrn Tietze ging schnurstracks mit erhobener Hand auf ihn zu, um ihm endlich einmal seine Grenzen aufzuzeigen. Aber schon auf dem Weg dorthin kamen ihm wohl so seine Bedenken. Und als er dann direkt vor diesem jungen Riesen stand, verließ ihn dann vollends der Mut. Und so landete dann seine Ohrfeige im Gesicht des wesentlich kleineren Uwe, seinem Banknachbarn, von dem er nichts zu befürchten hatte.
Dieser brach unmittelbar in Tränen aus und stieß unter heftigem Schluchzen hervor: „Aber ich war das doch gar nicht! Das war doch Rainer. " „Ach, du warst das gar nicht? Das tut mir aber sehr leid. Wenn Du das nächste Mal Unsinn machst, dann hast du bei mir eine Ohrfeige zu gute. Sag einfach nur Bescheid.“ Immer noch schluchzend nickte Uwe.
Ein paar Wochen später trieb es Schummel einmal wieder zu weit und Herr Tietze sah sich gezwungen, ihm eine Ohrfeige zu verpassen. Also holte er tief Luft und eilte zügig auf ihn zu – und versetzte unserem armen Uwe erneut eine Ohrfeige. Uwe weinte bitterlich und brachte unter heftigem Schluchzen hervor: „Aber ich hatte doch noch eine gute!"
„Du solltest das doch vorher sagen, Uwe!“, stammelte etwas verlegen Herr Tietze.
Wie diese Geschichte weiterging, daran kann ich mich nicht mehr so recht erinnern.

 

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