Die Kaiser-Karl-Schule hat 82 Abiturienten verabschiedet.

Auf dem Weg dorthin hatten sie es als vorletzter G9-Jahrgang richtig gut, wie Oberstufenleiterin Sabine Schramm klar machte. Oder zumindest einigermaßen, nachdem sich die Schüler an die Anforderungen in der Oberstufe gewöhnt hatten: „Mehr Selbstständigkeit, mehr Kreativität, mehr Struktur und vor allem immer etwas mehr Abstraktionsfähigkeit.“ Aber mit kreativen Ideen hätten sie ihre Stärken in selbstgewählten Projekten und Präsentationen gezeigt, sagte Lehrer Herwig Neumeyer. „Ihr wisst genau, dass Bildung und Kultur wichtige Fähigkeiten in einer zukunftsorientierten demokratischen Gesellschaft sind.“

Der lange, teils auch holprige Weg habe sich gelohnt, sagte KKS-Leiter Dr. Hartmut Blank. „Es ist ein magischer Moment“, er bleibe und mache die Abiturienten unsterblich. Der Tag sei ebenso „großes emotionales Kino“ wie Anlass für Nachdenklichkeit. Letzterer widmete sich Blank: Schule verstehe sich als Angebot, das immer neu geschaffen werde. Die Entscheidung, dieses anzunehmen, müssten die Schüler gerade in der Oberstufe selbst treffen.

Auch das Stichwort „Reifeprüfung“ nahm sich der Schulleiter vor: Reife beinhalte einen Verstand, der rechtzeitig und der Situation angemessen zum Tragen komme. Der Lernprozess gehe weiter, und „Selbstkritik ist eine der Grundsubstanzen“. Die Schüler würden als Menschen mit solchen Tugenden gebraucht, denn die Spaßgesellschaft führe zu einem schleichenden Zerfall. Blank: „Sie müssen ein etwas aus den Fugen geratenes Gemeinwesen wieder neu zusammensetzen. Wir trauen Ihnen das zu!“

Elternvertreter Thomas Hoffmann wählte das Bild eines Fahrrads und wünschte den Abiturienten, dass sie sich mit richtigem Profil und richtigen Speichen auf den richtigen Weg begeben. Das kann er zu Hause verfolgen: Naica Hoffmann startet mit einem Schnitt von 1,0 in das geplante Zahnmedizin-Studium. Die Bestnote erreichte ebenfalls Lasse Gellrich, der nun Informations- und Systemtechnik studieren wird. Sören Etler (1,1) geht zur Firma IBM und tritt ein duales Studium als Wirtschaftsinformatiker an.

NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU 7.7.2014

Zurück