Ein buntes Treppenhaus voll mit Wenzels Wunder-Welten

Auf 530 Quadratmetern Wandfläche hat der Künstler im vergangenen Jahr vor allem in den Ferien Farbe in das Gebäude gebracht. „Vorher war das Treppenhaus mehr in einem kasernengelb gehalten“, sagt Mastaglio. Jetzt erstrahlt es rechtzeitig vor dem 150. Geburtstag der Schule in 53 Farben. „Schule ist nicht mehr nur grau, nein, sie ist richtig bunt“, sagt denn auch der Vorsitzende des städtischen Bildungsausschusses, Ingo Teßmer. „Die KKS ist der Motor für lebendige Kultur." Und Albracht Barthel vom Landesamt für Denkmalpflege meint: „Wir müssen nicht nur Verborgenes wieder hervorholen, sondern auch mal was Neues wagen."

Benjamin Mastaglio hat dafür nicht nur das Konzept entwickelt und die Treppenhäuser bemalt, er hat auch auf Geld verzichtet. Ursprünglich sollte er nach der Grundsanierung durch die Stadt nur ein Treppenhaus bemalen.
„Doch weil ich weiß, wie klamm die Schule ist und wie schwierig die Finanzierung überhaupt ist, habe ich zwei Treppenhäuser dafür gestaltet." 20000 Euro hat das Projekt gekostet, 15 000 Euro hat die Kulturstiftung des Landes übemommen, den Rest der Förderverein dank vieler Spenden.

Dass die Kunst einen wichtigen Platz in der Schule habe, machen alle Festredner deutlich. „Es wird immer in Frage gestellt, ob wir es uns als Gemeinwesen leisten können in Kultur und Bildung zu investieren', sagt Schulleiter Hartmut Blank. „Was wir uns nicht leisten können, ist, es nicht zu tun." Den Gästen gefallen die neu gestalteten Treppenhäuser - und offenbar auch den Schüiem. ,Es gab vorher ja auch Zweifel, ob die Kunst in einem Schulgebäude richtig aufgehoben ist - und nicht von einigen der 900 Schülem wieder verunstaltet wird“, sagt Mastaglio. „Doch das ist wohl widerlegt, denn die Schüler nehmen das an."

Und Eberhard Schmidt-EIsaeßer? Der wünscht den Schülem der Kaiser-KarI-Schuie „viel Freude am Eintauchen in Mastaglios und Wenzels Wunder-Welten und Gewinn von Anregungen für das eigene künstlerische Gestalten“. Und er empfiehlt den Besuchern, „für die wachsende Klarheit im Blick" immer wieder zu kommen. Er jedenfalls hält es da mit einem anderen - nun ja Künstler- und sagt: ,Ich komme auf jeden Fall wieder." ky

 

 

NORDDEUTSCHE RUNDSCHAU vom 14.9.2015

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