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Theaterbesuch „Die rote Zora“ - Projekt Schreibwerkstatt
Alles war erlaubt – die Geschichte der roten Zora weiterspinnen, Teile ausschmücken oder umschreiben, eigene Bandengeschichten erfinden… Ob allein oder in kleinen Gruppen, der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Und so unterschiedlich die Autorinnen und Autoren waren, so unterschiedlich waren auch die Ideen, Schreibstile und Ergebnisse unserer Schreibwerkstatt. Ein paar Beispiele sind hier zu lesen.
Wie Branko ein Uskoke wurde
„Alarm, Leute! Fasst die Rote Zora und sperrt sie weg! Bringt mir am besten auch die ganze Bande!“ Doch die Polizei hatte keine Chance. Branko sagte: „Zora, wo gehen wir hin?“ Die Rote Zora antwortete: „Wirst du gleich sehen.“ Die Polizei umzingelte Zora und Branko. Doch plötzlich hatte Zora eine Idee: „Los, Branko, wir klettern das Seil da drüben hoch!“ So konnten die beiden schließlich flüchten. Branko staunte, als Zora ihm das geheime Versteck zeigte. Es war eine alte Festung. Als die Rote Zora das Gemäuer betrat, kamen auf einmal drei andere Kinder angelaufen und schrieen: „Zora, wo warst du?“ Sie antwortete: „Branko befreien.“ „Wer ist Branko?“, fragte Juro. Branko antwortete: „Das bin ich.“ „Er ist jetzt einer von uns“, sagte Zora. Juro hakte nach: „Wir haben gesagt, dass niemand mehr in unsere Bande aufgenommen wird!“ Zora sagte dazu: „Ich entscheide immer noch, wer in unsere Bande kommt!“ „Dann muss er erst den Messertest bestehen!“ Zweimal bestand Branko die Probe, aber beim dritten Mal trat Juro ihn und er hatte eine große Wunde an der Hand. Gerade wollten die beiden sich schlagen, als plötzlich die Rote Zora dazwischen ging. Alle dachten schon, Branko würde jetzt aufgeben, doch er trat noch einmal zur Probe an – und dieses Mal bestand er! Von diesem Tage an war Branko ein Mitglied der Bande der Uskoken.
Fabio Claußen, 5a
Ich und meine Räuberbande
Es war kurz nach Mitternacht, als ich, die schwarze Luna, flink durch die Gassen der verlassenen Fabrik lief. Es war wie ein Labyrinth aus schmalen Gängen, doch ich kannte mich dort bestens aus. Meine langen schwarzen Haare peitschten mir um die Beine, als ich um die letzte Ecke einbog. Ich verfiel in ein Gehen und steuerte auf meine drei Freundinnen zu, die alle mächtig hungrig aussahen. Elena war ehr selbstbewusst. Sie war sehr meinungsstark und hatte ein Talent sich durchzusetzen. Ihre blonden Haare reichten ihr bis zu den Schultern. Helena war immer voller Energie und Tatendrang. Sie neigte oft zu unbedachten Taten, und sie war eine begnadete Bogenschützin. Ihre Haare waren hüftlang und feuerrot. Jolina war wie ein Gegenstück zu Helena. Sie war sehr bedacht und schlau, denn sie dachte immer genau nach, bevor sie etwas tat. Ihre braunen Haare gingen ihr bis zur Taille. Da standen sie nun alle drei, mit hungrigen Gesichtern, und sahen mich an. Ich lächelte. „Ich würde mir doch eher die Haare abschneiden als euch verhungern zu lassen, und ihr wisst, dass unsere Haare unser Heiligtum sind, und wenn ich mir die Haare abschneiden würde, dann würde ich nicht nur meine Ehre einfach abschneiden, sondern auch noch meinen Platz als Oberhaupt unserer Bande.“ Ich holte einen Sack hinter meinem Rücken hervor. Er war voller Gemüse. Die anderen stießen einen kleinen Freudenschrei aus. Ich tat die Hälfte in einen Extrasack, denn ich legte uns einen Vorrat an. Er war für den Winter. Nur ich wusste, wo sich der Vorrat befand, denn in der großen Fabrik gab es unzählige Kammern und Räume. Als ich dort ankam, bemerkte ich ein leises Schnarchen. Ich drückte die Tür vorsichtig auf. Da lag ein kleiner Junge zusammengerollt auf dem staubigen Boden. Ich weckte ihn vorsichtig. Er schlug die Augen auf. „Wer bist du?“, fragte ich. „Ich bin Felix“, sagte er. „Wie bist du hergekommen?“, fragte ich. „Ich irrte tagelang durch da Labyrinth, bevor ich herfand“, antwortete Felix verschlafen. Ich nahm ihn mit herunter zu meinen Freundinnen. Ich beriet mich mit Elena, Helena und Jolina. Felix erzählte uns, dass er keine lebenden Verwandten mehr hatte und seit ein paar Tagen obdachlos war. Er war dann zufällig in das Labyrinth gelaufen und dann nicht mehr herausgekommen. „Ihr seid die Räuberbande der schwarzen Luna?“, fragte Felix vorsichtig. „Ja“, sagte ich. „Aber du brauchst keine Angst vor uns zu haben. Du kannst bei uns bleiben.“ „Ach, darf er das?“, fragte Elena überrascht. „Ja, das darf er, wenn er den Schwur ablegt!“, sagte ich. „Also sprich mir jetzt nach: Ich gehöre der schwarzen Luna mit Haut und Haar, mit Leib und Seele.“ „Okay“, sagte Felix verunsichert, „ich gehöre der schwarzen Luna mit Haut und Haar, mit Leib und Seele.“ Ich lächelte meine Freundinnen sicher an. Daraufhin erlebten wir unendlich viele Abenteuer mit Felix, die man gar nicht alle aufzählen kann. Das darf sich jeder selbst ausmalen.
Mathea Timm, 5b
Ohne Zora-Bezug - freies Schreiben
Die Wildwasserfahrt
Eine lebendige Botschaft ohne Umriss flog in einem Luftballon über den Wolken. Das ging schon seit Langem so. Doch eines langen, langen Tages sank der Luftballon. Als er unter den Wolken war, machte es plötzlich „Peng!!!“. EineSchwalbe war gegen den Luftballon geflogen. Daher platzte er und die lebende Botschaft fiel und fiel. Nach etwa zehn Sekunden fiel sie ins Wasser. Es war einer der Wildwasserbäche, die es in der freien Wildnis eben gibt. Doch die Botschaft konnte nicht schwimmen. Aber sie schwamm! Außerdem war sie unsichtbar, doch das Wasser machte alles, was unsichtbar war, sichtbar. Sie sah an sich herunter und traute ihren Dingsbums, äh, ach so, Augen, ja, so konnte man es nennen, nicht. „Ich bin eine Banane mit draufgemalten Eddingaugen!!!“ Da freute sich die Botschaft. Doch sie freute sich nicht lange, denn kurz darauf sprang ein Piranha aus dem Wasser. Die Banane wusste nicht viel, aber sie wusste, dass der Piranha ein Allesfresser war. Die Banane beschloss, unterzutauchen, aber das ging nicht. Jetzt hatte die Banane nur noch eine Chance, sie musste dem Piranha ein Friedensangebot machen. Das tat sie auch, und der Piranha nahm es an. Dann haute er ab. Die Banane dachte sich: „So krassss!!!“ Einen Tag später starb die Banane, weil ihr Haltbarkeitsdatum abgelaufen war.